Ausführungsplanung: Sicherheitstechnik
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Planung und Umsetzung Sicherheitstechnik
Die Sicherheitstechnik ist ein essenzieller Bestandteil moderner Gebäude- und Anlagenplanung. Sie umfasst alle Maßnahmen, die zum Schutz von Personen, Sachwerten und Informationen vor Gefahren wie Einbruch, Sabotage, Brand und Cyberangriffen erforderlich sind. Angesichts zunehmend komplexer Bedrohungen wie gezielten Cyberangriffen, organisierten Einbruchsdelikten und Sabotageakten gewinnen integrierte und intelligente Sicherheitslösungen immer mehr an Bedeutung.
Aktuelle Trends im Überblick
Trends im Überblick
Künstliche Intelligenz (KI): KI-basierte Systeme können Videoüberwachung in Echtzeit analysieren, Anomalien erkennen und automatisch Warnungen ausgeben.
IoT-basierte Vernetzung: Die Integration von IoT-Geräten ermöglicht eine nahtlose Kommunikation zwischen verschiedenen Sicherheitskomponenten, z. B. Sensoren, Kameras und Zutrittskontrollen.
Cloudbasierte Sicherheitsplattformen: Diese bieten eine flexible und ortsunabhängige Verwaltung von Sicherheitsdaten.
Nachhaltige Technologien: Energieeffiziente Beleuchtungssysteme und Solarstrom für Sicherheitsanlagen unterstützen Umweltziele und senken Betriebskosten.
Ziele und Anforderungen der Sicherheitstechnik
Personenschutz: Gewährleistung der Sicherheit aller Anwesenden durch effektive Überwachungs- und Notfallsysteme.
Sachwertschutz: Minimierung von Risiken wie Diebstahl, Vandalismus und Sabotage.
Informationsschutz: Sicherstellung der Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit sensibler Daten.
Normenkonformität: Einhaltung relevanter Normen, z. B. DIN EN 50131 (Alarmsysteme), DIN EN 60839 (Zutrittskontrolle) und DSGVO (Datenschutz).
Effizienz: Integration aller Systeme in eine zentrale Steuerungseinheit zur Optimierung von Betriebsabläufen.
Zuverlässigkeit: Redundante Systeme und regelmäßige Wartung für maximale Betriebssicherheit.
Flexibilität: Skalierbarkeit zur Anpassung an wachsende oder sich ändernde Anforderungen.
Nachhaltigkeit: Energieeffiziente Lösungen und Ressourcenschonung.
Integration moderner IT-Lösungen: Die Integration moderner IT-Lösungen in Sicherheitssysteme spielt eine entscheidende Rolle bei der Optimierung von Prozessen und der Erhöhung der Effizienz. Beispiele für bewährte Technologien umfassen IoT-Plattformen, die eine nahtlose Verbindung zwischen physischen Sicherheitssystemen und digitalen Anwendungen ermöglichen.
Positionierung von Sicherheitssystemen:
Prüfanweisung: Strategische Platzierung von Überwachungs- und Zugangssystemen.
Details: Kameras an Hauptzugängen, Notausgängen und Parkplätzen.
Einbruchhemmende Fenster und Türen gemäß DIN EN 1627.
Videoüberwachung:
Prüfanweisung: Installation eines umfassenden Videoüberwachungssystems.
Details: Nutzung von IP-Kameras mit hochauflösenden Bildern und Nachtsicht.
Speicherung von Aufnahmen in DSGVO-konformen Rechenzentren mit klar definierten Löschfristen.
Integration von Videoanalysesoftware zur automatisierten Erkennung von Bewegungen, Gesichtern oder verdächtigen Verhaltensmustern.
Einsatz von Kameras mit Schwenk-, Neige- und Zoomfunktion (PTZ) für eine flexible Überwachung großer Areale.
Zutrittskontrollsysteme:
Prüfanweisung: Implementierung sicherer Zugangssysteme.
Details: Biometrische Verfahren wie Fingerabdruck-, Gesichts- oder Iriserkennung.
Integration von RFID-Kartenlesern mit individuell programmierbaren Zugangsrechten.
Automatische Protokollierung aller Zugangsereignisse für Auditzwecke.
Verbindung mit Alarmanlagen, um bei unbefugtem Zutritt automatische Warnungen auszulösen.
Einrichtung von Vereinzelungsanlagen, wie Drehkreuzen oder Sicherheitsschleusen, zur Kontrolle des Personenflusses.
Integrierte Sicherheitsplattformen und Apps:
Prüfanweisung: Implementierung moderner Softwarelösungen zur Steuerung und Überwachung.
Details: Nutzung von zentralen Dashboards für Echtzeitüberwachung und -steuerung. Diese Dashboards können beispielsweise verwendet werden, um Vorfälle wie unbefugte Zugänge sofort zu erkennen und entsprechende Gegenmaßnahmen einzuleiten. Sie bieten zudem Möglichkeiten, Ressourcen wie Sicherheitspersonal und technische Geräte effizient zu koordinieren, Analysen über Sicherheitslücken zu erstellen und Notfallszenarien in Echtzeit zu simulieren. Ein Beispiel wäre das Management von Zutrittsrechten, bei dem Dashboards automatisierte Warnungen generieren, wenn anomale Aktivitäten erkannt werden.
Mobile Apps zur Kontrolle von Zugängen und Alarmsystemen aus der Ferne.
Cloudbasierte Lösungen zur Speicherung und Analyse von Sicherheitsdaten.
Einbruchmeldesysteme:
Prüfanweisung: Integration von Sensoren und Alarmsystemen für den Perimeter- und Objektschutz.
Details: Glasbruchsensoren an allen Fensterbereichen.
Bewegungsmelder mit Infrarot- und Mikrowellentechnologie zur Minimierung von Fehlalarmen.
Alarmweiterleitung an Sicherheitsdienstleister oder eine interne Leitstelle.
Einsatz von Magnetkontakten an Türen und Fenstern zur Überwachung des Zugangsstatus.
Brandschutzsysteme:
Prüfanweisung: Vernetzung aller Brandschutzsysteme zu einem zentralen Gefahrenmanagementsystem.
Details: Rauchmelder mit optischer und thermischer Detektion.
Sprinkleranlagen mit Wasser- oder Schaumlösungssystemen gemäß DIN EN 12845.
Integration von Rauch- und Wärmeabzugsanlagen (RWA) zur Sicherstellung von Fluchtwegen.
Einsatz von Brandfrüherkennungssystemen mit multisensorischen Technologien.
Cybersecurity in der Sicherheitstechnik:
Dieser Bereich wird zunehmend wichtiger, da die Sicherheitssysteme von Gebäuden und Anlagen immer stärker vernetzt sind und dadurch anfällig für Cyberangriffe werden.
Beispiele konkreter Bedrohungen
Ransomware-Angriffe: Verschlüsselung von sicherheitskritischen Daten, die erst nach Zahlung eines Lösegeldes wieder freigegeben werden.
Datenlecks: Unbefugter Zugriff auf Videoaufzeichnungen oder Zutrittsprotokolle, die vertrauliche Informationen enthalten.
Manipulation von Steuerungssystemen: Angriffe, die darauf abzielen, Zutrittskontrollen oder Alarmsysteme gezielt zu deaktivieren.
Phishing-Angriffe: Versuche, durch gefälschte E-Mails oder Webseiten Zugangsdaten für Sicherheitssysteme zu erlangen.
Erfolgreiche Sicherheitsmaßnahmen im Überblick
Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA): Schutz von Zugangsdaten durch eine Kombination aus Passwort und einem weiteren Authentifizierungsfaktor wie einem mobilen Token.
Regelmäßige Software-Updates: Schließen von Sicherheitslücken durch kontinuierliches Patch-Management.
Netzwerksegmentierung: Trennung sicherheitskritischer Systeme von anderen IT-Systemen, um Angriffe zu isolieren.
Intrusion Detection Systeme (IDS): Systeme, die verdächtige Aktivitäten im Netzwerk erkennen und automatische Warnungen auslösen.
Sicherheitsübungen: Regelmäßige Simulationen von Cyberangriffen, um die Reaktionsfähigkeit zu testen und Schwachstellen zu identifizieren.
Stärkung der Widerstandsfähigkeit von Sicherheitssystemen
Prüfanweisung: Sicherstellen, dass IT-Komponenten der Sicherheitssysteme vor Cyberangriffen geschützt sind.
Details: Verwendung verschlüsselter Verbindungen (z. B. TLS) für alle Datenübertragungen.
Einbindung von Firewalls und Intrusion Detection Systemen (IDS).
Regelmäßige Sicherheitsüberprüfungen durch Penetrationstests.
Implementierung von Systemen zur Netzwerkanomalieerkennung.
Energieversorgung der Sicherheitstechnik:
Prüfanweisung: Sicherstellung einer unterbrechungsfreien Stromversorgung (USV) für kritische Systeme.
Details: Notstromgeneratoren zur Sicherstellung der Betriebsbereitschaft bei Stromausfall.
Verwendung von Energiespeichern wie Lithium-Ionen-Batterien für kurzzeitige Stromausfälle.
Integration von Solar- oder anderen erneuerbaren Energiequellen zur Erhöhung der Betriebssicherheit.
Netzwerkintegration:
Prüfanweisung: Zentralisierung aller Sicherheitssysteme in einem einheitlichen Netzwerk.
Details:Verwendung von VLANs zur Segmentierung sicherheitskritischer Daten.
Integration aller Systeme in ein Building Management System (BMS) zur Überwachung und Steuerung. Ein BMS ermöglicht die zentrale Steuerung und Überwachung aller sicherheitstechnischen Anlagen, wie Videoüberwachung, Zutrittskontrollen und Alarmsysteme. Vorteile sind eine bessere Ressourcenallokation durch Echtzeitdaten, die Optimierung von Betriebsabläufen und die Reduktion von Betriebskosten.
Herausforderungen bei der Systemintegration
Herausforderungen bestehen jedoch in der Integration verschiedener Systeme unterschiedlicher Hersteller und der Sicherstellung der Interoperabilität. Zusätzlich ist eine solide IT-Sicherheitsstrategie erforderlich, um das BMS vor Cyberangriffen zu schützen. Die Implementierung benutzerfreundlicher Schnittstellen und automatisierter Prozesse sorgt für eine hohe Akzeptanz bei den Nutzern. - Sicherstellung redundanter Netzwerkverbindungen zur Erhöhung der Ausfallsicherheit.
Kommunikationssysteme:
Prüfanweisung: Einrichtung sicherer Kommunikationskanäle für Sicherheitsvorfälle.
Details: Nutzung verschlüsselter VoIP-Systeme für die interne Kommunikation.
Bereitstellung von Notrufsystemen mit direkter Verbindung zur Polizei oder Feuerwehr.
Integration von digitalen Funkgeräten für die Kommunikation innerhalb des Sicherheitsteams.
Perimetersicherung:
Prüfanweisung: Sicherstellen, dass der gesamte Perimeter umfassend geschützt ist, um unbefugtes Betreten und Manipulation zu verhindern.
Details: Installation von Sicherheitszäunen mit Alarmdrähten zur Detektion von Kletter- oder Schneideversuchen.
Platzierung von Bewegungsmeldern entlang des gesamten Perimeters.
Integration von Überwachungskameras mit Nachtsichtfunktion und automatischer Objekterkennung.
Verwendung von Schranken oder Schiebetoren an Zufahrten, kombiniert mit Kennzeichenerkennungssystemen (ANPR) oder RFID-basierten Zutrittslösungen.
Beleuchtung:
Prüfanweisung: Planung und Installation von Beleuchtungssystemen, die Sicherheit und Energieeffizienz gewährleisten.
Details: Nutzung vandalismussicherer LED-Leuchten mit hoher Lichtausbeute.
Integration von Bewegungsmeldern zur automatisierten Steuerung der Beleuchtung.
Redundante Stromversorgung, um die Funktionalität auch bei Stromausfällen sicherzustellen.
Zugangskontrollen für Außenanlagen:
Prüfanweisung: Implementierung von Kontrollpunkten zur Überprüfung von Personen und Fahrzeugen.
Details: Einsatz von Drehkreuzen oder Vereinzelungsanlagen mit biometrischer Identifikation.
Integration von Sicherheitskabinen oder Wachhäuschen mit direkter Verbindung zur Sicherheitszentrale.
Festlegung spezifischer Zeitfenster für Lieferanten, um den Zugang besser zu kontrollieren.
Technische Infrastruktur:
Prüfanweisung: Sicherstellung der Verfügbarkeit von Energie- und Datenleitungen für alle außenliegenden Sicherheitssysteme.
Details: Installation wetterfester Verteilerkästen für Strom- und Netzwerktechnik.
Verwendung von Glasfaserleitungen zur Gewährleistung einer stabilen Verbindung.
Schutz aller außenliegenden Leitungen durch vandalismussichere Kanäle.
Integration von Notfallsystemen:
Prüfanweisung: Implementierung von Flucht- und Rettungswegen gemäß baulichen Anforderungen.
Details: Kennzeichnung von Sammelplätzen und Notausgängen mit beleuchteten Schildern.
Integration von Lautsprechersystemen für Evakuierungsanweisungen.
Regelmäßige Simulation von Evakuierungsszenarien zur Überprüfung der Funktionalität.
Schulungen:
Prüfanweisung: Regelmäßige Schulungen und Übungen für Mitarbeitende im Umgang mit Sicherheitssystemen.
Details: Einführung in die Bedienung von Überwachungssystemen, Zutrittskontrollen und Notfallsystemen.
Durchführung von Szenarienübungen zur Vorbereitung auf Einbruch, Brand oder Evakuierung.