Oberlichter: Brandschutz
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OBERLICHTER KÖNNEN EIN RISIKO DARSTELLEN, WENN SIE NICHT ORDNUNGSGEMÄSS GESCHÜTZT SIND UND BEI EINEM BRAND DAZU BEITRAGEN, DASS SICH DAS FEUER AUSBREITET
Die Brandschutzmaßnahmen müssen den örtlichen Vorschriften und Anforderungen entsprechen und regelmäßig gewartet werden, um sicherzustellen, dass sie im Ernstfall funktionieren. Durch die Integration geeigneter Brandschutzmaßnahmen in unsere Oberlichter können wir gewährleisten, dass unsere Arbeitsumgebungen sicher sind und dass im Falle eines Brandes Schäden minimiert werden.
Brandschutz durch sichere Oberlichter und Materialien
Allgemeines
RWA-Klappen übernehmen im Bereich Brandschutz die Funktion von Rauch- und Wärmeabzugsgeräten und können als Überschlagsklappen mit einer aerodynamischen Rauchabzugsfläche nach DIN 18232 bzw. nach DIN EN 12101-2 hergestellt und eingesetzt werden.
Natürlich wirkende Rauch- und Wärmeabzugsgeräte (NRWG)
In Treppenhäusern und Versammlungsstätten werden vorwiegend sogenannte 24-Volt-Anlagen eingesetzt. Die entsprechenden Vorschriften hierfür sind in der Regel in der Landesbauordnung zu finden. Die Größe der Lichtkuppel wird sowohl durch die jeweilige Landesbauordnung als auch durch die Größe des Treppenhauses (Treppenhausgrundfläche) festgelegt. In den meisten Fällen beträgt sie mindestens 5 % der Treppenhausgrundfläche, jedoch niemals weniger als 1 m². Für diese Anlagen werden nur Lichtkuppeln verwendet, deren Systemkomponenten zugelassen sind, und die Rauchabzugswerte müssen den geforderten Vorgaben entsprechen.
Die Auslösung der RWA im Brandfall erfolgt durch
einen Handauslösetaster und
einen automatischen Melder, der die elektrische Steuereinheit auslöst.
Es ist auch möglich, die Anlage auf die BMZ aufzuschalten.
Das folgende Bild zeigt eine derartige natürlich wirkende Rauch- und Wärmeabzugsanlage als Beispiel in einem Treppenhaus

Die Auslösekomponenten sind folgende:
1 - Lichtkuppel, 24 V, mit Auslösebeschlag
2 - 24 V- Steuereinheit
3 – Handauslösetaster
4 – Lüftungstaster
5 - automatischer Melder
6 - Wind- und Regenmelder.
Natürliche Rauch- und Wärmeabzugsanlagen
Im Industriebau kommen in der Regel gemäß DIN EN 12101-2 zertifizierte und zugelassene Kuppeln einschließlich Zubehör zum Einsatz. Natürliche Rauch- und Wärmeabzugsgeräte müssen grundsätzlich im Brandfall sowohl thermisch automatisch als auch manuell geöffnet werden können. Die automatische Öffnung erfolgt dabei über eine Selbstauslöser-Anlage in Verbindung mit Steuerleitungen. (Bei einer CO2-Anlage sind die Steuerleitungen mit der CO2-Station verbunden.) Eine solche natürliche Rauch- und Wärmeabzugsanlage kann sowohl elektrisch als auch thermisch gesteuert werden.
Rauchabzug, Belichtung, Belüftung und Dachausstieg

Die Nauheimer Passivhaus-Klappe ermöglicht Wärmedurchgangswiderstände von Ueff-Werten bei den Dunkelklappen von 0,563 W/m2K und bei Lichtkuppeln von Ueff = 0,67 W/m2K. Diese Werte wurden für die Gesamtkonstruktion ermittelt, wodurch kritische Oberflächentemperaturen auf der Innenseite durch eine spezielle Konstruktionstechnik verhindert werden können. Ihre Eignung wurde durch entsprechende Berechnungen für beide Klappen-Typen nachgewiesen und bietet eine Planungsgrundlage für die Objektberechnung.
Um zusätzliche lichtdurchlässige Klappen zu vermeiden und Einsparungen zu erzielen, wurde speziell die lichtdurchlässige Ausführung der Nauheimer Passivhaus-Klappe entwickelt. Dadurch können beispielsweise in Treppenhäusern Belichtungskosten reduziert werden.
Die Nauheimer Passivhaus-Klappe kann gleichermaßen als Dachausstieg, Be- und Entlüftungsanlage sowie natürliche Rauchabzugsanlage dienen.
Wärmeschutz und Wärmeverluste

Fensteröffnungen spielen eine bedeutende Rolle für die Wärmedämmung von Gebäuden. Im Laufe der Jahre hat sich die Einfachverglasung zur heute standardmäßig eingesetzten Dreifachverglasung entwickelt. Ein entscheidendes Kriterium für die Effizienz in Bezug auf den Wärmeverlust ist der Wärmedurchlasswiderstand (U-Wert), der in [W/(m2 • K)] gemessen wird. Der Hersteller bestimmt diesen Wert gemäß DIN EN 1873 und muss ihn in den Produktblättern angeben. Die Angabe erfolgt als Wärmedurchgangskoeffizient für die gesamte Lichtkuppel. Falls gesetzliche Anforderungen an diese Kennzahl gestellt werden, muss sie bewertet werden, anderenfalls kann die Bewertung freiwillig erfolgen.
Lichtkuppeln sind komplexe dreidimensionale Konstruktionen, was bei der Bestimmung des gesamten U-Wertes berücksichtigt werden muss (unter Berücksichtigung thermodynamischer Vorgänge). Der Prozess der U-Wert-Bestimmung folgt den Richtlinien im Anhang D der DIN EN 1873. Erfahrungsgemäß weisen die meisten Verglasungslösungen bessere U-Werte auf, als es die (alte) DIN 4108 gefordert hatte.
Fallbeispiel:

Das folgende Beispiel stammt aus dem Anhang D der DIN EN 1873 und dient dazu zu verdeutlichen, dass die U-Werte für alle Flächen in 3D berechnet werden. Die bildliche Darstellung kann nur zweidimensional sein, aber die Berechnung erfolgt in Bezug auf die Abwicklung der Flächen, also dreidimensional.
Die Abkürzungen bedeuten:
Anfangspunkt der Berechnung
Ae: beanspruchte Außenfläche der Einfassrahmen
Aj: beanspruchte Außenfläche des Verbindungsteils
At: beanspruchte Außenfläche des lichtdurchlässigen Teils
Aup: beanspruchte Außenfläche des Aufsetzkranzes der Lichtkuppel
Uj: Wärmedurchgangskoeffizient des Verbindungsteils
Ut: Wärmedurchgangskoeffizient des lichtdurchlässigen Teils
Uup,e: Wärmedurchgangskoeffizient des Aufsetzkranzes
Ψj: längenbezogener Wärmedurchgangskoeffizient im Übergangsbereich von lichtdurchlässigem Teil und Verbindungsteil
Ψt: längenbezogener Wärmedurchgangskoeffizient im Übergangsbereich von lichtdurchlässigem Teil und Einfassrahmen
Das Ergebnis ist der Gesamt-U-Wert, wie bereits erwähnt.
Produktvergleich von Rauch- und Wärmeabzugsanlagen
Dem Facility Manager dürften diese Informationen zunächst genügen, um sich diesem recht komplexen Thema anzunähern. Interessant ist noch der Hinweis, dass mit Einführung der DIN EN 1873 auch eine Referenzgröße für die Produkte anzugeben ist. Dadurch wird ein Produktvergleich unterschiedlicher Hersteller ermöglicht, auch wenn man nicht Thermodynamik studiert hat.