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Oberlichter im Arbeitsschutz: Sicherheit und gesetzliche Anforderungen

Facility Management: Sicherheitstechnik » Bauelemente » Oberlichter » Arbeitsschutz

Umfassende Maßnahmen zur Unfallverhütung

Umfassende Maßnahmen zur Unfallverhütung

Oberlichter sind nicht nur architektonisch ansprechend, sondern bieten auch funktionale Vorteile wie natürliche Beleuchtung und Belüftung. Allerdings stellen sie ein potenzielles Sicherheitsrisiko dar, insbesondere in Arbeitsumgebungen. Die Verhinderung von Unfällen im Zusammenhang mit Oberlichtern erfordert eine detaillierte Analyse von Risiken und die Umsetzung gezielter Schutzmaßnahmen. Dieser Artikel beleuchtet die wesentlichen Aspekte der Unfallverhütung. Oberlichter erfordern eine sorgfältige Planung, sichere Konstruktion und regelmäßige Wartung, um Arbeitsunfälle zu verhindern. Durch den Einsatz durchsturzsicherer Materialien, die Einrichtung von Absturzsicherungen und die Schulung von Mitarbeitern kann die Arbeitssicherheit erheblich verbessert werden. Die Einhaltung rechtlicher Vorgaben und die regelmäßige Überprüfung der Sicherheitssysteme sind entscheidend, um den Anforderungen an den modernen Arbeitsschutz gerecht zu werden.

Typische Unfallrisiken im Zusammenhang mit Oberlichtern

Durchsturzgefahr:

  • Oberlichter sind oft auf Dächern installiert und können bei unzureichender Stabilität oder unsachgemäßer Nutzung zu Durchstürzen führen.

  • Materialien wie Einfachglas, Polycarbonat oder Acrylglas bieten oft keinen ausreichenden Schutz gegen Belastungen durch Personen oder schwere Gegenstände.

Absturzgefahr bei Arbeiten in der Nähe:

  • Wartungsarbeiten, Reinigungen oder Inspektionen in der Umgebung von Oberlichtern bergen ein hohes Absturzrisiko, insbesondere bei ungesicherten Arbeitsplätzen.

Glasbruch und herabfallende Teile:

  • Witterungseinflüsse, wie Hagel oder starke Windbelastungen, sowie mechanische Einwirkungen können zum Bruch von Oberlichtern führen, was sowohl Personen im Gebäude als auch Arbeiter auf dem Dach gefährdet.

Einbruchgefahr:

  • Schwachstellen in der Konstruktion oder minderwertige Materialien können Oberlichter zu einem Sicherheitsrisiko machen.

Wichtige Regelwerke sind:

  • Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV): Regelt Anforderungen an die Sicherheit von Arbeitsstätten, einschließlich Oberlichtern, in § 3a.

Technische Regeln für Arbeitsstätten (ASR):

  • ASR A2.1: Schreibt Schutzmaßnahmen gegen Absturz und herabfallende Gegenstände vor.

  • ASR A1.8: Bezieht sich auf Verkehrswege und mögliche Gefahrenquellen durch Bauelemente.

DIN 18008:

  • Diese Norm legt die Anforderungen an die Sicherheit von Glas im Bauwesen fest, einschließlich durchsturzsicherer Oberlichter.

  • Baustellenverordnung (BaustellV): Sicherheits- und Gesundheitsschutzpläne (SiGe-Plan) sind erforderlich, wenn Oberlichter während Bauarbeiten oder Montageprozessen installiert werden.

Planung und Konstruktion

  • Durchsturzsichere Materialien: Verwendung von Verbundsicherheitsglas (VSG) oder mehrfach schlagzähen Kunststoffplatten (z. B. Polycarbonat).

  • Materialien sollten mindestens die Anforderungen der DIN 18008-6 („Dächer mit Durchsturzgefahr“) erfüllen.

Statische Berechnungen:

  • Tragfähigkeit und Belastungsgrenzen müssen durch eine statische Prüfung nachgewiesen werden, insbesondere bei Oberlichtern, die begehbar sein sollen.

Einbruchschutz:

  • Verstärkung der Konstruktion durch Gitter, Folien oder andere Sicherungselemente gegen Einbruch.

Schutzmaßnahmen bei Wartung und Betrieb

  • Absturzsicherung: Montage von Umwehrungen (z. B. Geländer) um Oberlichter herum.

  • Verwendung von Schutznetzen oder persönlichen Schutzausrüstungen (PSA) wie Auffanggurten und Sicherheitsseilen für Arbeiten auf dem Dach.

Zugangsregelungen:

  • Klare Kennzeichnung von Bereichen mit Absturzgefahr.

  • Einschränkung des Zugangs zu Dächern und Oberlichtern auf geschultes Fachpersonal.

Schutzvorrichtungen:

  • Nachrüstung von Absturzgittern oder stabilen Abdeckungen über bestehenden Oberlichtern.

  • Mobile Schutzvorrichtungen, wie Lastverteilungsplatten, während Wartungsarbeiten.

Regelmäßige Wartung und Inspektionen

  • Materialprüfung: Regelmäßige Überprüfung von Oberlichtern auf Schäden wie Risse, Materialermüdung oder Korrosion.

  • Austausch beschädigter oder veralteter Elemente.

Reinigungskonzepte:

  • Sichere Reinigung mit geeigneten Geräten wie Reinigungsstangen oder Hebebühnen, um direkten Kontakt zu vermeiden.

Witterungsschutz:

  • Einsatz von wetterfesten Materialien und regelmäßige Inspektionen nach extremen Wetterereignissen.

Schulung und Unterweisung

  • Mitarbeiterschulung: Schulungen für Mitarbeiter, die Arbeiten in der Nähe von Oberlichtern ausführen, zu Themen wie Absturzsicherung und PSA.

  • Unterweisung zu spezifischen Risiken und Schutzmaßnahmen gemäß § 12 ArbSchG.

Dokumentation:

  • Erstellung von Betriebsanweisungen, die die korrekte Nutzung und Wartung von Oberlichtern beschreiben.

  • Dokumentation aller Wartungs- und Inspektionsmaßnahmen.

Ergänzende Sicherheitsvorkehrungen:

  • Integration von Oberlichtern in ein Dachüberwachungs- und Sicherheitssystem, das Bewegungen oder Belastungen detektiert.

  • Installation von Sensoren, die vor Glasbruch oder Eindringen warnen.

Arbeitsplatzgestaltung:

  • Kombination von Oberlichtern mit Schutzvorrichtungen, die sowohl das Eindringen von Tageslicht als auch den Schutz vor Absturz gewährleisten.

Notfallmanagement:

  • Erstellung von Notfallplänen, um schnelle Rettungsmaßnahmen bei Unfällen zu ermöglichen.

  • Bereitstellung von Erste-Hilfe-Ausrüstung in der Nähe gefährdeter Bereiche.